Inspektion per Kamera

Inspektion per Kamera

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice: Ein Beruf mit Zukunft

Weiden. (ps) Eines muss den Auszubildenden in diesem Beruf klar sein: „Man kriegt schon mal die Nase voll“, gesteht Josef Eiberweiser. Will heißen: Dem Lehrling kann schon mal ein gewisses G’schmäckle um die Nase wehen. „Wir arbeiten nicht mit Kuchen.“ Nein: Abwassersysteme stehen bei der Firma Schnurrer Kanaltechnik im Mittelpunkt.

Ob die dicht sind oder saniert werden müssen, das findet die Firma durch spezielle Inspektionen heraus – und führt dann auch die Sanierung durch. Zuständig dafür ist die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice.

Ein noch relativ junges Berufsbild im Bereich Umwelttechnik. Derzeit hat die Firma einen Auszubildenden, der demnächst ins dritte Lehrjahr kommt. Ein zweiter wird noch gesucht, könnte schon Anfang September beginnen. Doch bisher hat sich kein geeigneter Bewerber gefunden.

Gut möglich, dass das Wort Abwasser den einen oder anderen abschreckt. Dabei spielt sich die Arbeit der Fachkräfte keinesfalls nur in der Unterwelt ab. Dank modernster Technik. „Viele Arbeiten werden von oben ausgeführt“, erklärt Josef Eiberweiser. Er leitet das Tochterunternehmen des Betonwerks Schnurrer. Dafür sind die Einsatzfahrzeuge technisch hoch aufgerüstet. Zum Beispiel mit Computern und Kamera-Fahrwägen. Bei Abwassersystemen mit kleinem Durchmesser steuert der Mitarbeiter per Joystick und PC im Einsatzwagen die Inspektionsfahrt der Kamera. Auf eine Art Schlitten montiert rauscht sie durch das Kanalnetz.

Inspektion, Dichtheitsprüfung und Sanierung. „Das alles erfolgt, ohne den Kanal aufzugraben, vom Schacht aus“, erklärt Eiberweiser „mit Hilfe von Robotern“. Je nach Schadensgröße wird ein sogenannter Kurzliner – also ein kurzes neues Rohr – oder eben ein komplettes neues Rohr eingezogen, dass anschließend aushärten muss. Bei Kanalrohren ab 80 Zentimeter Durchmesser werden die Arbeiten allerdings per Hand ausgeführt. Das heißt, der Mitarbeiter muss runter, geschützt durch einen Einweg-Overall. Ein Stau im Schacht wird beispielsweise per Hochdruckreiniger beseitigt.

Flexibilität erforderlich

Die Zukunftsaussichten in der Branche sind sehr gut. Denn die meisten öffentlichen Kanalsysteme haben inzwischen ein Alter erreicht, in dem Ausbesserungen anfallen. Und: In Bayern werden die Bürger voraussichtlich ab 2015 verpflichtet, die Dichtigkeit ihres Hausanschlusses nachzuweisen. In anderen Bundesländern ist das bereits der Fall.

Flexibilität sollte der junge Mitarbeiter mitbringen, sagt Josef Eiberweiser. Denn: Die Montage-Einsätze erfolgen im Umkreis von bis zu 400 Kilometern. „Der Auszubildende sollte deshalb auch schon 18 Jahre sein oder zumindest knapp davor.“ Handwerkliches Geschick wird ebenfalls erwartet. Dafür haben aber auch Bewerber mit Hauptschulabschluss gute Chancen. Und – so betont Eiberweiser: „Die Übernahmechancen sind sehr gut.“ Denn wie gesagt: „Unsere Branche hat Zukunft.“
DER NEUE TAG – 10.08.2011

Lesen Sie den ganzen Artikel auf oberpfalz.net

SCHNURRER Kanaltechnik GmbH | Hans-Striegl-Straße 10 | 92637 Weiden | 0961 - 670 77 77 | schnurrer@kanaltechnik.com

Sitemap | Impressum | Datenschutzerklärung